Bad Tölz & der Walchensee
Ein traditioneller Muttertagsausflug mitten im
Corona-Lockdown?
Mein Frauchen wollte den Tag gerade gemütlich am Frühstückstisch
beginnen und diesmal zu Hause bleiben. Warum wegfahren? Und wohin überhaupt? Es hat doch durch den Lockdown alles geschlossen! Kein leckeres Restaurant, in das wir Mittags einkehren können. Kein
gemütliches Cafè, in dem wir uns nach einem ausgiebigen Spaziergang bei kleinen Nascherein stärken können. Kein … nichts! Also lass uns doch lieber in Ruhe daheim bleiben.
Aber nicht mit mir! Ich schnappte meine Leine und sprang
demonstrativ in unseren Van!
Los Frauchen! Es ist doch egal, ob irgendwelche Läden geöffnet
haben, solange wir Beide on Tour sind! Natürlich kann sie meinem Doggenblick nicht widerstehen und wir fuhren völlig planlos gen Süden!
Frisch gestärkt war dann ich an der Reihe! Wir gingen runter zur Isar, die in der Sonne herrlich klar glitzerte und bei den sommerlichen Temperaturen eine tolle
Abkühlung bot. Wir Hunde können unsere Körpertemperatur ja nicht so gut durch Schwitzen regulieren wie ihr Menschen, darum sind für uns solche Erfrischungen extrem wichtig. Außerdem macht es auch
richtig viel Spass, wenn mein Frauchen die kleinen Kieselsteinchen ins Wasser wirft und ich freudig hinterher plantschen kann! Zwischendurch tollte auch ein weiterer Artgenosse mit, denn an den
vielen Sandbänken und den zahlreichen Wanderwegen der Isar sind Hunde echt sehr Willkommen.
Nach einer weiteren Stunde Isarspaziergang gingen wir zu unserem Van
zurück und fuhren weiter. Per Zufall kamen wir auf die Deutsche Alpenstraße und verliebten uns in diese wunderschöne Route! Das
wechselnde Panorama zwischen beeindruckender Berg- und romantischer Seenlandschaft war echt einmalig! So ließen wir uns ganz verzaubert von dieser schönen Route führen und landeten am
Walchensee.
Manchmal muss man die geplanten Wege halt verlassen,
um
wieder Neues zu entdecken...
... und so folgte ich meinen Menschen auch nicht zum Ufer des
Walchensees. Dieses Ausflugsziel hatten nämlich gefühlt Hunderte andere auch. Nein! Meine Hundeschnauze witterte einen kleinen, frischen Bach in einem lichten Waldvorsprung. Tja und wenn eine Dogge
sich etwas in den Kopf gesetzt hat...doch so stellte sich wieder einmal heraus, die Natur ist der beste Fremdenführer. Denn durch diesen wilden Bach entdeckten wir auf einmal den Wegweiser
"Schlucht". Aus spontaner Neugier folgten wir nichts ahnend diesem Schild.
Die Schlucht liegt gut 130 Meter oberhalb vom Walchensee,
im Graben vom Dainingsbach. Der romantische Wanderweg führt am kristallklaren Bach entlang und ist auch für schweratmige Doggen gut machbar.
Immer wieder rauscht das kraftvolle Wasser kleine Steinfälle hinunter, die Mensch und Hund zum Toben einladen. Auf dem Weg kann man auf Holzbänken immer wieder die atemberaubende Aussicht über
die Zwei-Seen-Landschaft genießen, bevor man dann vor der Schlucht steht und die Kraft der Natur bewundern kann.
Da die Schlucht nicht komplett durchquert werden kann, liefen wir
diesmal auf dem unteren Wanderweg wieder zurück zum Parkplatz und genossen ein letztes Feierabend-Bier am Kiosk, bevor wir uns langsam auf den Heimweg machten.
Verzaubert und Entschleunigt entschlossen wir uns, nicht über die
Autobahn heimzurasen, sondern weiter der Alpenstraße zu folgen. Wir hatten unsere Lieben im Gepäck - was wartet also zu Hause auf uns?
So habe ich kleiner, dicker Hund meinem Frauchen zum
Muttertag ganz zufällig beigebracht:
"Umwege
erhöhen nicht nur die Ortskenntnis -
sie sorgen
auch für die kleinen Freuden im Leben"